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Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.
VfH-Saarlouis
 
Arbeitsgemeinschaft Familienkunde
Totenbildchen-Sammlung
Sterbebilder – Totenbilder – Totenzettel
Die „Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.“ sucht noch Totenbildchen für ihre Sammlung.
Der Brauch, Sterbezettel anzufertigen und zu verteilen, kam in der ersten Hälfte des 18. Jh. in Holland auf. Erste Totenzettel werden bereits aus dem 17. Jh. erwähnt. Von Holland aus breitete sich der Brauch über das ganze, vornehmlich katholische Europa aus. Zuerst in den Städten, später auch auf dem Lande wurden diese Totenzettel gedruckt und verteilt. Besonders die Kriege 1870/71 und 1914/18 führten dazu, dass man auf diese Weise der im Kriege gefallenen Männern und Söhne gedachte.
Etwa um 1920 erfuhren die Sterbebildchen langsam eine Wandlung im Inhalt wie auch in der äußeren Form. Die Bitte um Ablassgebete verschwand fast völlig. Anstelle des Gebetes findet man ein Gedicht oder Worte großer Denker. Auch wurden Porträtfotos aufgedruckt und oftmals erschienen die Zettel als Doppelblatt und erhielten manchmal auch den Lebenslauf des Toten.
Eine Besonderheit in der Ausstattung der Textseite sind die Sterbebilder gefallener Soldaten, auch „Gefallenenbilder“ genannt. Im Ersten Weltkrieg 1914-18 wurde neben dem Bild (wenn vorhanden) des Gefallenen und dem Dienstgrad auch die Einheit angegeben, der er angehört hatte z.B. "Landwehrmann der 4. Komp. 15. Res.-Inf.-Rgts". Zum Teil wurde auch die Todesart angegeben. So hieß es z.B. "infolge einer Granatverletzung", "durch einen Kopfschuss", "durch Verschüttung" usw. Im zweiten Weltkrieg, 1939-45, waren Angaben über die Einheit auf den Totenzettel nicht mehr ersichtlich, sie wurde anonymisiert. So hieß es z.B. nur noch "Gefreiter in einem Infanterie-Regiment". Es gab aber Hinweise, wo der Gefallene während seiner militärischen Zeit eingesetzt war, wie z.B. "Teilnehmer am Polen- und Frankreichfeldzug". Oftmals wurde auch Todesort oder die Schlacht genannt.
Hauptthema auf der Rückseite, der Bildseite der Totenzettel ist sehr oft die Passion Christi. Angefangen von Szenen der Todesangst auf dem Ölberg über den Kreuzweg und den Kreuzestod auf Golgatha bis hin zur Auferstehung. Andere oft dargestellte Motive finden sich im Themenkreis Maria als schmerzensreiche Muttergottes. Eine besondere Motivserie findet man bei den sogenannten Gefallenenbildern. Im ersten Weltkrieg, 1914-18, kann man meist den gefallenen Helden, der behütet oder heimgeholt von Jesus, Maria oder einem Engel, finden. Im zweiten Weltkrieg und zwar erst nach 1941 gab es das Eichenlaub, das Eisernes Kreuz, das Hakenkreuz, Helm und Schwerter, Lorbeer und Siegespalmen. Daneben immer wieder auch pathetische Texte, wie "für Führer, Volk und Vaterland". Ein häufig vorkommendes Motiv war das sogenannte Soldaten-, Heldengrab, welches ein Birkenkreuz mit Namenstafel sowie Stahlhelm zeigt.

Warum sammeln wir die Totenzettel?
Sterbebilder enthalten Daten, die dem Genealogen wertvolle Hinweise für seine Forschungen geben können. Sie unterliegen nicht dem strengen Datenschutzgesetz und sind dadurch jederzeit offen verwendbar. Meist wurden die Totenbilder nach der Totenmesse verteilt und dann ins Gebetbuch eingelegt, so dass man beim Kirchgang stets wieder an den Toten erinnert wurde. Waren es im Gebetbuch zu viele, legte man die Bildchen in Schachteln oder Schubladen. Letztlich werden sie von den Erben, die keinen Bezug zu den Verstorbenen haben, meistens weggeworfen. Damit gehen diese leicht zugänglichen Informationen für immer verloren. Mit der Sammlung und der Registrierung der darauf enthaltenen Daten möchten wir auch Interessierten Zugang zu unserer Sammlung ermöglichen. Aufgenommen und katalogisiert werden der Familien- und Geburtsnamen, weiterhin, sofern vorhanden, das Geburts- und Sterbedatum, Geburts- und Sterbeort, Beruf, letzte Tätigkeit, Beruf des Ehepartners, der Ort der Bestattung.
Gerne kopieren oder scannen wir die Bildchen und senden Sie Ihnen zurück.
Unsere Sammlung können Sie jederzeit im Kreisarchiv Saarlouis während unserer Öffnungszeiten (Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 14.00 – 17.00 Uhr) einsehen. Sollten Sie zu Hause Totenzettel / Sterbebilder besitzen, auf die Sie keinen Wert legen, bitte diese nicht wegwerfen oder vernichten, rufen Sie uns an bzw. senden Sie uns eine E-Mail oder einen Brief damit wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen können. Sie können diese Sterbebilder oder Totenzettel jedoch auch einfach in einen Umschlag stecken und an unsere Adresse senden. Die Portokosten erhalten Sie von uns ersetzt.
Mit der Zusendung oder Übergabe der Totenbildchen an die Vereinigung erklären Sie sich mit der Veröffentlichung der Daten auf den betreffenden Totenbildchen in unserer Broschüre einverstanden.

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.,
Kaiser-Wilhelm-Str. 4-6, 66740 Saarlouis,
Tel.: 06831-444425, heimatkunde@vfh-saarlouis.de
oder an:
Hans Peter Klauck,Mozartstr. 45, 66793 Saarwellingen,
Tel.: 06838-860706, HP.Klauck@t-online.de